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Ehrenamtliche Tätigkeit und gemeinnützige Arbeit: Grundlagen

August 2, 2022
Vereinswissen
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Ehrenamtliche Tätigkeit und gemeinnützige Arbeit: Grundlagen

Ehrenamtliche Tätigkeit und gemeinnützige Arbeit: Grundlagen

Meistens verstehen wir unter Ehrenamt die Tätigkeit als Vorstand, Schatzmeister oder Schriftführer im Verein. Der Begriff ist allerdings deutlich weiter gefasst und bezieht sich auf freiwillige Tätigkeiten aller Art. Aber was bedeutet es eigentlich eine ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen? Und wie bist du dort versichert? Wirst du dafür bezahlt und was bringt dir gemeinnützige Arbeit? Eins steht fest: Mit einem Ehrenamt kannst du viel bewegen und bewirken. Wir erklären dir die Grundlagen, nennen Beispiele und Tipps. Kurz und übersichtlich.

Begriffsbestimmung ehrenamtliche Tätigkeit

Die Arbeit in einem Ehrenamt ist immer freiwillig. In der Regel bekommst du dafür keine Bezahlung. Du arbeitest also gemeinnützig. Das bedeutet, dass das Projekt, der Verein oder die Initiative, für die du arbeitest, der Gesellschaft zugute kommt. Gemeinnützige Arbeit ist also immer auch bürgerschaftliches Engagement. Es gibt aber auch Ehrenämter, die sich davon abgrenzen. Das ist beispielsweise die Arbeit von ehrenamtlichen Richtern.

Gründe für gemeinnützige Arbeit

Wir sind der Meinung, dass absolut nichts gegen eine ehrenamtliche Tätigkeit spricht. Denn damit hilfst du meistens Menschen, Tieren oder der Umwelt. Das alleine klingt schon sinnvoll genug, ist aber noch lange nicht alles.

In Vereinen lernst du beispielsweise viele neue Menschen kennen und kannst so deinen Horizont erweitern. Außerdem steht fest, dass freiwillige Arbeit glücklich macht. Du baust Stress ab und tust damit etwas Gutes für deine körperliche und geistige Gesundheit. Vor allem für ältere Menschen sind Ehrenämter wichtig. Denn gemeinnützige Arbeit gibt Rentnern einen Sinn und sorgt dafür, dass sie sich nicht von der Gesellschaft abgehängt fühlen.

Freiwilliges Engagement ist immer auch ein guter Ausgleich zum beruflichen Alltag. Du kannst Talente und Fähigkeiten ausleben, die in deinem Beruf vielleicht nicht gefragt sind. Gleichzeitig schaffst du einen Mehrwert für das Gemeinwohl. Beides ist wichtig für deine persönliche Weiterentwicklung. Denn du lernst viel über dich und deine Stärken, kannst  Fähigkeiten entwickeln oder dein Selbstwertgefühl steigern. Das prägt den Charakter.

Es gibt auch persönliche Gründe, die für gemeinnützige Arbeit sprechen. Oft geht es beim Ehrenamt auch darum, die politische Haltung zu pflegen oder sich mit Menschen auszutauschen, die gleiche Interessen haben. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit kannst du auch selbst erfahrene Hilfe wertschätzen und weitergeben oder eventuelle Schuldgefühle verarbeiten.

Ganz abgesehen von den theoretischen Gründen, die wir hier nennen, möchten wir aber auch betonen, dass es einfach Spaß macht, sich im Verein zu engagieren und etwas zu bewegen. Solltest du noch keinen passenden Verein für deine Idee oder deine Interessen gefunden haben, kannst du einen Verein gründen. Wenn du dich für ein Thema begeisterst, gibt es sicher auch viele andere Menschen, die das mit dir teilen und sich über einen Ort zum Austausch freuen würden.

Bezahlung Ehrenamt

Gemeinnützige Arbeit ist prinzipiell unbezahlt. Aber dadurch, dass immer mehr Freiwillige für ehrenamtliche Tätigkeiten gesucht werden, ist es möglich, einen kleinen Betrag als Zeichen der Anerkennung zu bekommen. Es gibt zwei unterschiedliche Pauschalen.

1. Ehrenamtspauschale
Die Aufwandsentschädigung für Ehrenämter beträgt 840 Euro jährlich und ist steuerfrei. Voraussetzung dafür ist, dass es eine nebenberufliche Tätigkeit in einer gemeinnützigen Einrichtung ist.

2. Überleiterpauschale
Dieser Steuerfreibetrag von 3.000 jährlich wird im pädagogischen Bereich oder in der Pflege von alten und kranken Menschen bezahlt. Voraussetzung ist hier ebenfalls die Gemeinnützigkeit und eine nebenberufliche Ausübung.  

Ob ein Ehrenamt bezahlt ist oder nicht, entscheidet jeder Verein und jede Organisation individuell. Dabei kann die freiwillige Arbeit nicht nur mit Geld anerkannt werden. Es gibt auch Vereine, die ihren Helfern auf andere Art und Weise danken. So gibt es beispielsweise eine sogenannte Ehrenamtskarte. Damit bekommen freiwillig Engagierte reduzierten Eintritt für öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder oder Museen.

Abgesehen davon kannst du selbst entscheiden, wie viel Zeit du in die ehrenamtliche Tätigkeit investieren willst. Details klärst du da am besten mit den Verantwortlichen des Vereins oder der Organisation.

Versicherung bei ehrenamtlichen Tätigkeiten

Für Unfälle, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der gemeinnützigen Arbeit stehen, kommt die gesetzliche Unfallversicherung auf. Ehrenamtlich Tätige arbeiten für das Gemeinwohl und sind deshalb genau so wie Arbeitnehmer geschützt. Das gilt auch für Wegeunfälle, die auf dem direkten Hin- oder Rückweg zur ehrenamtlichen Tätigkeit passieren.

So sieht es auch mit der Haftpflichtversicherung aus. Die meisten Organisationen versichern ihre Mitglieder über eine Vereins- oder Betriebshaftpflichtversicherung, damit sie im Fall von Schäden gegenüber Dritten geschützt sind.

Dennoch solltest du immer in deinem persönlichen Fall mit deinem Verein klären, wie du geschützt bist. So kannst du eventuelle Sicherheitslücken ausgleichen und dich rechtzeitig um deinen Schutz kümmern.

Beispiele für Ehrenämter

Du bist auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit, die zu dir und deinen Interessen passt, weißt aber nicht, wo du bei deiner Suche anfangen sollst? Hier ist eine thematische Übersicht der unterschiedlichen Bereiche, die immer freiwillige Helfer suchen:

  • Kultur und Musik
  • Sport
  • Soziales
  • Gesundheit
  • Schule und Kindergarten
  • Umweltschutz
  • Bildungsarbeit
  • Tierschutz
  • Naturschutz
  • Kirche
  • Politik
  • Justiz
  • Unfall- und Rettungsdienste

Die einzelnen Tätigkeiten sind dabei sehr verschieden. Meistens ist die Arbeit sozial motiviert und kommt vor allem Kindern, alten oder behinderten Menschen zu Gute. Aber wenn dir Natur wichtig ist oder du dich für Theater interessierst, findest du auch in diesen Bereichen Ehrenämter. Es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten durch altruistisches Engagement das Zusammenleben in unserer Gesellschaft schöner zu machen und zu fördern.

So kannst du beispielsweise Trainer in einem Sportverein werden oder dich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. Sanitäter beim Roten Kreuz sind auch immer willkommen und Unterstützer im Pflegeheim oder im Hospiz gibt es nie genug. Du kannst dich in der Kirchengemeinde engagieren oder bei der Tafel helfen. Es gibt auch ehrenamtliche Musiklehrer im Musikverein und gemeinnützige Arbeit in der Seniorenbegleitung.

Ehrenamtliche Tätigkeiten müssen vor allem Spaß machen. Es ist wichtig, dass du dabei deiner Intuition vertraust und dich für den Bereich entscheidest, der dich interessiert. Du kannst dir auch Zeit mit deiner Wahl lassen und dir unterschiedliche Ämter anschauen. Setz dich auf keinen Fall unter Druck, was die Fähigkeiten betrifft und such dir das, was du gut kannst.

Steuererklärung mit ehrenamtlicher Tätigkeit

Wenn du dich freiwillig engagierst und dafür eine monetäre Entschädigung bekommst, darfst du durch die Ehrenamtspauschale 840 Euro im Jahr steuerfrei annehmen. Wenn du nicht mehr als ein Drittel der Zeit, die du in deinem eigentlichen Beruf arbeitest, in die gemeinnützige Arbeit investierst, kannst du das als nebenberufliche Tätigkeit geltend machen. Diese Regel gilt auch für Hausfrauen oder Studenten. Begünstigt sind dabei ausschließlich Tätigkeiten im ideellen Bereich, also beispielsweise im Altenheim. Für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, also für aktive Sportler, gibt es keine Steuerbefreiung in diesem Sinne. Die Ehrenamtspauschale bekommen alle, die in einer öffentlich-rechtlichen oder gemeinnützigen Körperschaft arbeiten und im mildtätigen, ideellen oder kirchlichen Bereich angesiedelt sind.  

Die Ehrenamtspauschale kannst du in deiner Steuererklärung eintragen. Falls du keiner weiteren Arbeit nachgehst, kannst du die Pauschale mit dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag kombinieren und so bis zu 1.800 Euro steuerfrei verdienen. Wenn du bei deiner gemeinnützigen Arbeit Ausgaben hast, kannst du diese als Werbungskosten oder Betriebsausgaben absetzen.  

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